Musikverein Kuchen e. V.

                   Blasmusik - dafür schlägt unser Herz  

Percussion Ensemble "Beatzeps"

 

aus Geislinger Zeitung/Südwestpresse 

In Kuchen haben sieben junge Schlagzeuger ihre Percussion-Welt vergrößert und die Band "Beatzeps" gegründet. Das ist Musik fast ohne Melodie, aber mit einem mitreißenden Rhythmus.

Fünf der sieben Jungs von "Beatzeps" haben beim Musikverein Kuchen das Schlagzeug spielen und lieben gelernt. Nur Simon Frieß (20) und Julian Maier (15) nicht, die sind eigentlich Trompeter (Simon) und E-Bassist (Julian). Beide haben sich jedoch von der Rhythmusbegeisterung ihrer Brüder Basti Frieß (18) und Heiko Maier (28) anstecken lassen. Außer diesen vier sind es Joshua Mollenkopf (17), Michael Planinsek (12) und Mathias Kocem (28), die mit Hingabe mit ihren Drum-Sticks wirbeln und das Blut zum Pulsieren bringen.

Seit 2012 treffen sie sich montagabends im Proberaum des Musikvereins und experimentieren mit der dort vorhandenen Welt der Percussion. "Dazu gehören neben unserem' Schlagzeug die Stabspiele wie etwa Xylofon oder Glockenspiel, aber auch vier Pauken und die ganze Klein-Percussion wie zum Beispiel Trommeln, Becken, Bongos, Congas, Shaker ...", erzählt Heiko Maier.

Die Jungs spielen nach Noten, sowohl normalen Noten, die bei den Stabspielen zum Einsatz kommen als auch speziellen Percussion-Noten. "Aber natürlich braucht man den Rhythmus im Blut, sonst kann man nicht Schlagzeuger werden", erläutert Basti. Die Jugendlichen - oder jungen Erwachsenen - lieben die Percussions, "weil da viel mehr Kreativität möglich ist als bei jedem anderem Instrument".

Das Besondere am Zusammenspiel von sieben Mal Nur-Percussion hat für jeden von ihnen seinen besonderen Reiz. "Orchester kennt jeder, das hier klingt ganz anders", versucht Basti die Besonderheit auf den Punkt zu bringen. Seinem Bruder gefällt "nicht was, sondern wie wir's machen. Wir probieren aus und entscheiden demokratisch. Wir haben nicht mal einen Dirigenten, der uns sagt, was wir tun sollen."

Dieser Fakt hat aber zur Folge, darauf macht Heiko aufmerksam, "dass wir viel stärker aufeinander hören müssen, der richtige Takt, das 'on-time-Spielen' ist extrem wichtig".

Was ihm besonders gefällt, ist die Tatsache, dass die Rhythmus-Instrumente eine ganz andere Intensität haben. "Normalerweise ist der Schlagzeuger Begleitung, hier sind wir Hauptact", sagt er und betont, dass "jeder Einzelne die ganze Zeit über gefordert ist."

Basti stimmt dem zu und ergänzt: "Deshalb nützt es bei uns auch nichts, wenn's einer total kann. Alle müssen es richtig beherrschen - das ist die Herausforderung!"

Wer den sieben Jungs zuhört, wenn sie in höchster Konzentration sämtliche Sticks im Takt gegeneinanderschlagen, Xylofon oder Pauken mit Karacho vom verstaubten Image befreien oder mit dem Marsch-Becken Schwerpunkte setzen, spürt sofort, was sie am gemeinsamen "Musizieren" fasziniert. Jeder von ihnen lässt sich auf jedes der Percussion-Instrumente ein. "Das Schöne ist ja die Vielseitigkeit", sagt Heiko.

Den Namen "Beatzeps" haben sich die sieben Jungs in demokratischer Abstimmung erst vor Kurzem gegeben. "Beat ist ja klar", sagt Basti und grinst, "das Wortspiel mit Bizeps zielt darauf ab, dass wir einfach eine starke Truppe sind."

Ursprünglich trafen sie sich "ohne jede Auftrittsperspektive" einfach nur so, wegen des Spaßes am Spielen. Relativ schnell stellte sich aber heraus, dass ihre Rhythmus-Kunst auf Begeisterung bei zufälligen Zuhörern stieß. Bereits im Herbst 2013 durften sie deshalb als "special guests" bei der Matinee des Musikvereins mit auftreten, danach beim Kuchener Neujahrs-Empfang, beim Schulfest oder vor Kurzem sogar bei Cake-Rock, der Kuchener Rocknacht. Am kommenden Sonntag bereichern sie, zum zweiten Mal, den Auftritt des Musikvereins bei dessen Frühjahrskonzert mit gleich fünf Stücken.

Ein eigenes abendfüllendes Konzert steht allerdings noch in weiter Ferne. "Dazu erwarten wir zu viel von uns selbst, wir sind alle Perfektionisten", erklärt Basti und sein Bruder fügt hinzu: "Lieber fünf Stücke richtig gut als zehn nur so halbwegs."

            

CLAUDIA BURST 07.04.2016